Begegnung von Kalligraphie und Literatur

Erstellt von vmedia am
Kalligraphien von sechs Schriftkünstlerinnen zu Texten von Ingeborg Bachmann im „Bartlhaus“

„Schönschreibkunst“ lautet die griechische Übersetzung für Kalligraphie. Gleich nebenan in Pettenbach finden wir das einzige Schriftenmuseum Österreichs, das auch in Europa eine herausragende Position einnimmt und sich dieser Kunstsparte verschrieben hat. Das alte revitalisierte „Bartlhaus“ mit den „großen Buchstaben“ an der Fassade fällt auf.
Es beherbergt neben einem Heimatmuseum, die Dauerausstellung über die österreichischen Schriftpioniere Feichtinger (Gründer des Museums) und Neugebauer, über die Entwicklung der Schrift, präsentiert Sonderausstellungen mit EXLIBRIS und führt auch ein SKRIPTORIUM, eine „Schreibstube“, in der Kalligraphiekurse von Experten aus ganz Europa angeboten werden.

Die jetzige bemerkenswerte Ausstellung (bis April) sollten Sie gesehen haben. Gleich sechs in Österreich lebende Kalligraphinnen stellen zu einem gemeinsamen Thema aus: DieGestaltung vonTexten von Ingeborg Bachmann. Faszinierend zu sehen, wie ein und derselbe Text von verschiedenen Künstlerinnen interpretiert wird.

Dazu Herta Spiegel: „Ingeborg Bachmanns kritische Stimme kalligraphisch umzusetzen, fand ich eine interessante Herausforderung“. Ihre geniale Neuinterpretation des Alphabets wird zur Herausforderung beim Lesen und gelingt trotzdem. Andrea Felbers kraftvoller Duktus wird zum gestalteten Bild. Frances Breen bevorzugt zwei Gedichte „Freies Geleit“ und „An die Sonne“ und setzt die scharfen Kursiven auf weichem, verschwommenem Hintergrund. Ingrid Litschauers Arbeiten bestechen durch Klarheit. Ute Felgendreher experimentiert gekonnt mit verschiedensten Materialien und Formen und Vida Boukal verschreibt sich dem Positiven in Bachmanns Gedichten in dem Text: „Nichts Schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne zu sein“.

Das Museum hat bis Ende April keine festen Öffnungszeiten.
Rufen Sie einfach an unter 07586/7455 (Herr Braunegger) und 07586/7274411(Fa. Staudinger)
– Besuche und Führungen sind jederzeit möglich.

I. Haslhofer

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