Eine Kulturstätte mit Geschichte

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Die Kitzmantelfabrik ist ein geschichtsträchtiger Ort im Zentrum von Vorchdorf. Über Jahrzehnte wurden dort Lederwaren und Schuhe hergestellt, bis sie schließlich im Jahre 1995 stillgelegt wurde. Seither entwickelt sich das Areal zu einer Kultur- und Veranstaltungsstätte.

Die Geschichte der Kitzmantel- Fabrik beginnt im Jahre 1913, als die Familie Kitzmantel den Spatenstich zum Bau der Leder- und Schuhfabrik, in ihrer jetzigen Art und Weise, setzte. Die Marke „Vorchdorf-Schuhe“ erfreute sich damals aufgrund des hohen Qualitäts-standards größter Beliebtheit. Die Schuhe wurden in den erfolgreichsten Zeiten auch nach Deutschland und sogar Schweden exportiert. Die Firma Kitzmantel beschäftigte bis zu 100 Mitarbeiter.
Im Jahre 1981 wurde der Gerbereibetrieb eingestellt und 1995 schließlich die gesamte Produktion, da die handwerklich hergestellten Schuhe nicht mehr wirtschaftlich genug waren.

Wieder Leben in die stillgelegte Fabrik kam durch die Einrichtung eines Jugendzentrums in den ehemaligen Büroräumen, sowie durch Veranstaltungen des Kulturvereins Guten Morgen Vorchdorf, welche notgedrungen eine Veranstaltung in das alte Gebäude verlegen mussten. Aufgrund des großen Anklangs, sowohl bei Besuchern als auch Künstlern, sollte dies nicht die letzte Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Schuhfabrik sein.

Im Jahre 2000 hat die Gemeinde Vorchdorf das Areal der Familie Kitzmantel abgekauft, mit dem Ziel, aus dem reizvollen Gebäude ein Kultur- und Veranstaltungszentrum, also einen Ort der Begegnung und des Miteinanders zu schaffen. Das Areal soll Raum für aktives Vereinsleben, für Bevölkerung und Wirtschaft zu bieten. Weiters soll durch dieses Projekt Vorchdorf als kulturaktive Gemeinde positioniert werden. Um eine hohe Frequenz an
Menschen im Areal zu ermöglichen, soll es neben gewidmeten Flächen auch allgemeine Bereiche geben, welche Vereinen und anderen Interessensgruppen zur Verfügung stehen. Diese Überlegungen wurden in einem Konzept festgehalten und ein Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben. Bei diesem war es oberste Priorität, den Charakter des Gebäudes, welches ein wichtiges Industriedenkmal von Vorchdorf darstellt, zu erhalten, und eine sensible Restaurierung des Gebäudes zu gewährleisten.
Als Sieger dieses Bewerbs ging das Welser Architekturbüro „Luger & Maul“ hervor, dessen Pläne, die im Konzept definierten Anforderungen, am besten erfüllten. Die Pläne sind in drei Bauetappen gegliedert und sehen die Integrierung von Jugendzentrum, Proberäume der Marktmusik, der Musikschule, Gastronomieteil, allgemeine Räume sowie einen Veranstaltungssaal vor. Die erste Bauetappe wurde im Jahr 2005 abgeschlossen.
Die Umsetzung der weiteren Bauetappen (Musikschule sowie der Gastronomieteil und der Saal) war bis vor kurzer Zeit aus Gründen der Finanzierung ungewiss. Bei einer von Guten Morgen Vorchdorf ins Leben gerufenen Podiumsdiskussion im Jänner dieses Jahres, wurden Möglichkeiten erörtert, wie eine weitere Belebung im jetzigen Zustand sowie eine Verhinderung des baulichen Verfalls erreicht werden kann.

In Folge dieser Podiumsdiskussion wurde schließlich gemeinsam mit dem Architekten ein neues Konzept entwickelt, dass eine Veranstaltungssaal im EG des jetztigen Saal-Traktes vorsieht sowie die Landesmusikschule im Trakt Richtung Freibad. Das vielfältige Konzept sowie die breite Basis von der dieses getragen wird konnten auch beim Land OÖ überzeugen und so steht einer baldigen Realisierung nicht mehr viel im Wege.

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