Infoabend über Agenda 21

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Am Montagabend gab es im Marktgemeindeamt Vorchdorf einen Infoabend über den Prozess der lokalen Agenda 21. Dabei informierten die Experten DI Wolfgang Mader (SPES Akademie) und Mag. Johannes Meinhart (Regionalmanagement OÖ) über die Möglichkeiten durch einen Agenda 21-Prozess.

Beim Agenda 21-Prozess handelt es sich um ein Instrument zur Vernetzung und Bündelung von Projekten auf kommunaler Ebene, welche die Lebensqualität der Bürger/innen verbessern. Also einerseits um eine Professionalisierung und effizientere Abwicklung der Projektarbeit sowie andererseits um eine aktive Bürger/innen-Beteiligung und dem Aspekt der Nachhaltigkeit.
Die Agenda 21 versteht sich vor allem aber auch als Zukunftskonzept, welches aktiv Zukunft gestaltet und dieser eine langfristige, visionäre Richtung gibt, welche Schritt für Schritt verfolgt wird. Die Nachhaltigkeit soll sicherstellen, dass das gegenwärtige Leben und Wirtschaften so gestaltet wird, dass sowohl die jetzigen aber auch die zukünftigen Generationen ideale Lebensbedingungen vorfinden.



Wie läuft eine Agenda 21-Prozess in der Gemeinde ab?
Der Prozess wird in fünf grobe Phasen gegliedert, wobei die ersten drei Phasen von externen Berater/innen begleitet werden. In allen Phasen ist eine breite Öffentlichkeitsarbeit sowie Einbeziehung der Bürger/innen von großer Bedeutung.

Die Phase 1 dient der Sensibilisierung, der Information sowie eines GR-Beschlusses zur Einführung eines Agenda 21 Prozesses.

In Phase 2 wird eine Bestandsaufnahme gemacht, was im Ort an Projekten und Potentialen vorhanden ist und dies in eine effiziente Struktur gegliedert werden kann (dies umfasst in Vorchdorf auszugsweise den Verein Zukunft Vorchdorf, Gesunde Gemeinde, Projekte wie Suchtprävention, diverse Vereine, die Wirtschaft, uvm).

In Phase 3 wird gilt es ein Zukunftsprofil festzulegen, dh in welche Richtung es gehen soll, Visionen und Ziele zu entwickeln und Maßnahmen zu planen.

In der Phase 4 geht es schließlich um die Umsetzung konkreter Projekte und Maßnahmen.

Phase 5 beinhaltet schließlich die Evaluierung und Kontrolle der gesetzten Maßnahmen sowie der Start neuer Projekte.


Wie ist ein Agenda 21-Prozess strukturiert?
Grundsätzlich ist ein Kernteam vorgesehen, welches der Koordination und dem Informationsaustausch zwischen den einzelnen Projekten und als Schnittstelle zu externen Berater/innen dient. Weiters gibt es Teams für die einzelnen Themenbereiche wie zB Kultur, Soziales, Jugend, Landwirtschaft, etc – in diesen Themenbereichen bilden sich schließlich die konkreten Projektgruppen, in denen die konkreten Projekte entwickelt werden, dh man kann sich als Bürger/in genau dem Projekt widmen, für das man persönlich brennt – ohne sich über die Agenda 21 als solche und die Strukturen dahinter Gedanken machen zu müssen.


Wie sieht es mit Fördergelder für die Agenda 21 aus?
Es gibt einerseits eine Förderung für die Einrichtung des Agenda 21-Prozesses und andererseits erleichtert dieser den Zugang zu den über 600 verschiedenen Förderprogrammen der Europäischen Union. Als bekanntestes sei hier das LEADER-Programm erwähnt.


Was ist der Hintergrund von Agenda 21?
Der Begriff geht auf eine von 178 Staaten unterzeichnete Nachhaltigkeitsstrategie der Vereinten Nationen im Jahr 1992 zurück. Agenda stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „es ist etwas zu tun“, mit der Zahl 21 wird auf das 21. Jhdt. hingewiesen. In dieser Nachhaltigkeitsstrategie ist vorgesehen, dass jede Gemeinde (jede Region) mit ihren Bürger/innen in Kontakt treten soll und gemeinsam mit ihnen ein Leitbild für nachhaltige Lebensqualität formulieren und umsetzen soll (daher auch der Begriff Lokale Agenda 21).