Rund 70 Vorchdorferinnen und Vorchdorfer feierten am vierten Adventsonntag in der Kitzmantelfabrik eine internationale Weihnachtsfeier. Sie waren damit einer Einladung von der Agenda 21 Gruppe „Grenzenlos Vorchdorf“ gefolgt. Dabei ließen Menschen, die ursprünglich nicht aus Österreich stammen, die Besucher an ihren Erinnerungen an Weihnachten an ihren Heimatländern teilhaben.
„Was gibt es in Österreich zu Weihnachten, was es in Indien nicht gibt?“ „Schnee“, antwortete Dominic Colaco auf die Frage von „Grenzenlos Vorchdorf“ Projektleiterin Nicole Erl. Kein Wunder, hat es in Indien derzeit mehr als 30 Grad. Dafür wird dort Weihnachten nach dem Kirchgang am Strand mit vielen Live-Bands gefeiert. Auch bei den Rumänen ist Weihnachten nicht gerade die ruhigste Zeit des Jahres. Am Heiligen Abend ziehen im Dorf mehrere Gruppen von Haus zu Haus. Als Lohn für ein Weihnachtslied werden sie herein gebeten. „Da kann es schon sein, dass bis 4 oder 5 Uhr früh Gäste im Haus sind“, schmunzelt Daniela Jurjan aus Rumänien. Am 25. Dezember beginnt um 10 Uhr die Messe, die um 13 Uhr endet. Auch der 26. und sogar der 27. Dezember stehen im Zeichen der Feierlichkeiten um Jesus Geburt. Überraschendes hörten die Besucher von der gebürtigen Polin Aneta Rührlinger. In ihrer Heimat werden am Heiligen Abend zwölf verschiedene Gerichte aufgetischt. An dem Esstisch würde neben der Familie auch immer ein Gast Platz finden. Es gehört zur Tradition ein Gedeck für einen überraschenden Besucher zu platzieren. Eines findet sich in Polen jedoch nicht auf dem prall gefüllten Tisch: „Kekse habe ich erst hier in Österreich kennen gelernt. Schade, dass es die nicht auch in Polen gibt“, so Aneta Rührlinger.
Viktoria Sperrer und Franziska Sperer erinnerten daran, dass wir zu Weihnachten Jesus Geburt feiern. Neue Einblicke brachten sie damit vor allem den muslimischen Besuchern. Aber auch viele christliche Gäste hörten etwas Neues über die Bräuche in der Adventzeit. Etwa, dass der Adventkranz die Erfindung eines evangelischen Pastors war, wie Christian Neuwirth berichtete. Nicht nur in der Bibel kommt die Geburt von Jesus vor, sie wird auch im Koran erwähnt. Muharrem Keskin las die Stelle aus dem Koran vor, in welcher der Engel Gabriel der Jungfrau Maria die Geburt des Propheten Jesus ankündigt.
Text & Fotos: Grenzenlos Vorchdorf, Vorchdorf Online
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