Kaum zu glauben!

Erstellt von vmedia am

Wie lange könnte der Mensch das Aussterben der Biene überleben?

Albert Einstein soll gesagt haben: "Wenn die Biene ausstirbt, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben." Ob der geniale Physiker diese Prophezeiung nun tatsächlich formuliert hat oder nicht: Die Schlüsselrolle der Bienen für das Leben auf der Erde ist unbestritten. Für viele Pflanzenarten und infolgedessen auch für Tierarten, die sich von ihnen ernähren, wäre ein Massensterben der Bienen fatal. Ist jetzt die Existenz der Menschheit bedroht?

Fakt ist: Die Bienen sind weltweit gesundheitlich schwer angeschlagen. In den Vereiniten Staaten verschwanden vergangenen Sommer quasi über Nacht rund 36 Milliarden Honigbienen - etwa ein Drittel der gesamten Population. In Frankreich sank die Anzahl der Bienenstöcke aufgrund von Viren und Pestiziden um eine halbe Million auf eine Million - und auch der Rest Europas blieb nicht verschont.

Was bleibt wenn die Biene geht?
Forscher schlagen Alarm, denn ohne den unermüdlichen Einatz der Bienen wäre menschliches Leben kaum möglich: Rund 80 Prozent aller Pflanzenarten sind von der Bestäubung unter anderem durch die Bienen abhängig. Das macht sie zum zentralen Nahrungslieferanten des Menschen. Mehr als 80.000 von Bienen bestäubte Pflanzenarten haben die Biologen bislang gezählt. Innerhalb von 5 Tagen legen die Arbeiterinnen eines einzigen Honigbienenvolkes eine Strecke zurück, die einer dreifachen Erdumrundung entspricht. Jede einzelne Biene hat einen Flugradius von bis zu sechs Kilometern, legt am Tag 85 Kilometer zurück und deckt dabei ein Gebiet von der Größe einer Stadt wie Kiel oder Koblenz ab. Mit dem Ergebniss, dass rund sechs Millionen Blüten dank einer einzigen Pollensammlerin Samen bilden können. Sicherlich kann ein Teil dieser Pflanzen per Hand bestäubt werden. Doch erhebliche Ernteeinbußen wären die Folge. Schon jetzt liegen die Verluste bis zu 70% bei einigen Nutzpflanzen - Tendenz steigend.

Selbst unsere Fleischversorgung wäre nicht länger gewährleistet, denn unsere Nutztiere ernähren sich unter anderem von Pflanzen, die von Bienen bestäubt werden. "Derzeit gibt es 1,4 Milliarden Rinder auf der Erde. Wenn es uns nicht gelingt, das Bienensterben aufzuhalten, werden zwei Drittel der Rinder zusammen mit den Bienen für immer verschwinden", sagt May Berenbaum von der Universität Illinois. Daran besteht kein Zweifel: Das Verschwinden der Biene wäre für den Menschen eine Katastrophe. May Berenbaum setzt auf die Entzifferung des Honigbienen-Genoms: "Durch die Gen-Untersuchungen können wir bald Honigbienen züchten, die resistent sind gegen die Auslöser des Massensterbens. Es wäre eine Art Rettung in letzter Sekunde."

Quelle: "Welt der Wunder Kompakt Nr. 01/08"

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