Theorie und praktische Anwendung in der Beratung
Die Arbeit mit dem Systembrett oder mit Sesseln (als Platzhalter) ist ein flexibles Werkzeug im Einzelsetting, welches unkompliziert immer und überall durchgeführt werden kann. Diese Variante bietet eine hervorragende Methode, in kürzester Zeit verborgene Dynamiken und daraus resultierende Handlungen und Verhaltensweisen sichtbar zu machen. Durch gezielte Fragetechniken können eine veränderte Perspektive gewonnen und Handlungsimpulse angeregt werden.
Vor allem wenn Klienten sehr im Kopf sind, die Beratung stockt, etwas nicht „greifbar“ ist, sie Angst vor Aufstellungen im klassischen Sinn bzw. Scheu haben, ihr Anliegen vor fremden Menschen vorzutragen, ist dieses Werkzeug sinnvoll.
Besonders angenehm ist die Möglichkeit, nur kurze Sequenzen aufzustellen bzw. die Aufstellung zu stoppen, um den Prozess mit dem Klienten zu reflektieren und vielleicht sogar erst beim nächsten Termin wieder weiterzuführen.
Mit Hilfe der Figuren auf dem Brett bzw. der Sessel am Boden kann ein Dialog über das momentane Familien-, Firmen- oder Beziehungssystem geführt werden. Es können Muster und „verborgene“ Konflikte bildlich dargestellt und sichtbar gemacht werden. Durch gezielte Fragetechniken kann eine Klärung der Situation herbeigeführt und der Schritt für eine gemeinsame gute Lösung angeregt werden.
Als sehr bereichernd erleben viele Klienten die Möglichkeit, innere Anteile, wie "Vertrauen, Zuversicht, Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit" in den Aufstellungsprozess zu integrieren. Sie können sich dabei bewusst in diese Gefühle hineinbegeben und sehr kräftigende, neue Handlungsmöglichkeiten entwickeln.
Inhalt:
1. Tag:
- Grundverständnis von Coachingprozessen mit dem Systembrett oder Sesseln
- Wirkungsweise von Systemen im Körper, in Familien und in Organisationen
- Ursachen für Belastungen, Störungen und Konflikte
- Prozessgestaltung mit verschiedenen Fragetechniken
- Vorstellung von den verschiedenen Aufstellungsarten
- Wirkungsweise und Grenzen in der systemischen Aufstellungsarbeit
2. Tag:
- Umgang mit Gefühlen und inneren Anteilen
- Finden der eigenen Gefühle und Stärken
- Vorstellung der Arbeit vom Systembrett
- Vorbereitung auf eine eigene Aufstellung
- Aufstellungsarbeit üben (Fehlermachen ausdrücklich erwünscht!)
3. Tag:
- Vorstellung der Arbeit mit Sesseln
- Reflexion des Erlebten
- Anpassung an die persönlichen Fähigkeiten
Trainer:
Gottfried HUEMER
Diplom Lebensberater, Unternehmensberater, Diplomlehrgang Organisations- und Strukturaufstellungen im SySt-Institut bei Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd und Dipl.Psych. Insa Sparrer