Vorchdorfs Rallye Ass Gerhard Aigner spielt weiter im Konzert der besten Rallyefahrer Österreichs mit. Bei der mit 90 Teilnehmern bislang bestbesetzten Rebenland Rallye erzielte der Vorchdorfer mit Beifahrer Marco Hübler auf seinem Ford Fiesta WRC den 7. Endrang.
Die 160 Sonderprüfungskilometer verlangten den Piloten alles ab – Regen, Schlamm und Schneefall verwandelten die Straße teilweise in „Eislaufplätze“.
Falsche Reifenwahl
Gleich zu Beginn der Rallye pokerte Gerhard Aigner bei der Reifenwahl. Als einziger der Topfahrer setzte er auf ungeschnittene Slicks. „Leider ging die Rechnung nicht auf,“ gestand Aigner den Fehler bei der Wahl seiner Reifen ein und landete so auf Rang sieben.
Danach stabilisierte sich Aigner und kam mit guten Zeiten bis auf Rang 5 vor und hatte den Abstand zur Spitze verkleinert.
"Blindflug“ bei 186 km/h
Auf den langen Rundkursen der Panoramastraße von Leutschach fiel bei Aigners Ford die Frontscheibenheizung aus. Mit einem lediglich 10 cm großen „Guckloch“ absolvierte Aigner rund 30 Kilometer im Blindflug bei Spitzengeschwindigkeiten von 186 km/h. „Dank der guten Mitarbeit von Beifahrer Marco Hübler war dieser Ritt erst möglich,“ schilderte Aigner. Durch den Kurzschluss der Scheibenheizung ging zudem auch die Lichtmaschine auf Grund zu hoher Beanspruchung kaputt. Die Reparatur dauerte jedoch zu lange und Aigner bekam zudem noch 30 Strafsekunden aufgebrummt. Auf den letzten Sonderprüfungen kämpfte sich Aigner auf den 7. Endrang nach vor und beendete die Rallye als viertbester Österreicher.
In der Gesamtwertung der Rallyestaatsmeisterschaft liegt nun Gerhard Aigner mit nur einem Punkt Rückstand auf den sensationellen 2. Rang.
Sorgen bereitet dem Vorchdorfer jedoch der weitere Saisonverlauf. Bereits in drei Wochen findet die Lavanttal Rallye statt und Aigner fehlt noch ein Großteil des Budgets. „Wenn ich nicht kurzfristig einige Sponsoren auftreiben kann, ist ein Start mehr als fraglich,“ hofft Gerhard Aigner auf Geldgeber.
Gerhard Aigner / Marco Hübler mit dem Ford Fiesta WRC bei der Rebenland Rallye 2018 (Foto: Daniel Fessl)