Vorchdorfer Haushalt über 23 Millionen ausgeglichen
Immer mehr Gemeinden in OÖ stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand und müssen drastisch die Ausgaben kürzen. Der „Härteausgleich“ ist in Vorchdorf noch kein Thema. Doch es gibt dafür einen Preis: Um das Budget auszugleichen, müssen Rücklagen, die Großteils aus Überschüssen des Vorjahrs gespeist wurden, herangezogen werden. Den Einnahmen von 22.370.100,- stehen Ausgaben von 23.126.100,- gegenüber. Nach Zuführung von Rücklagen in der Höhe von 756.000,- geht Vorchdorf auch 2025 ausgeglichen ins neue Jahr.
Angespannte Gemeindefinanzen landesweit
Drastische Kürzungen, Härteausgleich und Verzicht auf freiwillige Leistungen. Diese Maßnahmen bleiben der Gemeinde Vorchdorf und damit den Bürgern momentan noch erspart. Doch auch die finanzkräftige Almtalgemeinde fährt einen Sparkurs, die Erstellung des Haushalts für 2025 blieb bis zuletzt ein Balanceakt. Pflichtbeiträge für Soziales steigen stetig an (momentan 6 Mio. Euro), die Aufgaben und damit Kosten der Kinderbetreuung (Stichwort Kindergarten- und Krabbelstubenplätze) werden auf die Gemeinden übertragen. Dazu kommt, dass in Vorchdorf Rücklagen für das Großprojekt Schulum- und neubau angelegt werden müssen.
Pflege- und Altenbetreuung kostet Geld
Ausgabenseitig stehen die Pflichtausgaben für Soziales ganz oben. Die Umlage für den Sozialhilfeverband etwa macht 3.071.500 aus, ist das eine Steigerung von knapp 15 % in den letzten 5 Jahren. Die Umlage bemisst sich an „25 % der Finanzkraft der Gemeinde“, und wurde um 0,25 % angehoben. Der Prozentsatz ist für alle teilnehmenden Gemeinden (Bad Ischl, Ebensee, Gmunden, Vorchdorf, Scharnstein) gleich. Laakirchen tritt mit 2025 zusätzlich dem Verband bei. Auch wenn der Beitrag hoch ist, profitierte Vorchdorf davon: die meisten Investitionen gingen in den letzten Jahren nach Vorchdorf und flossen in die Errichtung des neuen Seniorenheims.
Großprojekt Schule – Start für Neu und -umbau verschoben
Dass das Schulneuprojekt alles andere als trivial ist, zeigt sich an der erneuten Verschiebung des Baustarts. Momentan belaufen sich die Schätzungen für dieses Projekt auf knapp 40 Mio. Euro, eine Summe, die Vorchdorf unmöglich allein stemmen kann. Der Bau soll, nach Rücksprache mit dem Land OÖ, in Etappen erfolgen. Für die einzelnen „Pakete“ werden Finanzierungspläne ausgearbeitet. Der erste betrifft das Ausweichquartier bzw. die Ausschreibung der Container. Alles muss rechtens ablaufen, „der avisierte Baubeginn mit Sommer 2025 kann nicht eingehalten werden“, informierte die Gemeinde zum Jahresende. Das Schulumbauprojekt scheint ein „Marathon-Lauf“ zu bleiben, zumindest gibt es mit Erstellung des ersten Finanzplans einen weiteren Schritt.
Weiterhin freiwillige Leistungen
Vorchdorf bilanziert ausgeglichen und kann weiterhin die sogenannten „freiwilligen Leistungen“ für Vereine und Öffentlichkeit bereitstellen. Die Gemeinde setzt hier weiterhin Impulse und Akzente. Bekannt sind etwa der Babyrucksack oder Förderung von kulturellen Projekten. Auch die Pachtzahlungen für die öffentlichen Parkflächen im Ortszentrum fallen in den Bereich der freiwilligen Leistungen. Neu kommt in diesem Jahr die Förderung für den Blühsteifen hinzu. Mit diesem kleinen, dafür symbolisch wichtigen Beitrag soll mehr Grün entlang der Maisfelder entstehen. Insgesamt betrifft dies 20 Hektar im Gemeindebetrieb.
Der Voranschlag der Gemeinde war auf der Amtstafel kundgemacht und steht hier nochmals zum Nachlesen bereit.