Walter Martetschläger sammelte über 180 Werbeschilder
Der Vorchdorfer Walter Martetschläger ist vielen von seinen Abenteuern mit dem Waffenrad und seiner unglaublichen Sammlung an Fahrrädern bekannt. Doch ganz heimlich und quasi „nebenbei“ hat er eine weitere Leidenschaft entwickelt: Es sind Reklameschilder aus Email, Blech und Karton, die es dem pensionierten Käsemeister und Kleinkünstler angetan haben. Über 180 Stück hat er quer verteilt in seinem Museum platziert. Das Besondere an der Sammlung ist, dass sie meist einen Regionalbezug haben. So sind viele Schilder aus und um Vorchdorf. Das älteste Schild stammt aus den 1930er-Jahren und das Schönste hat sich Walter Martetschläger in seinem Wohnzimmer aufgehängt: ein knall gelbes Email-Schild mit dem blauen Schriftzug „Eggenberger Bier“, das einst beim Spanerwirt in Kirchham hing.
Ob flach, abgekantet, gewölbt oder mit gesicktem Rand: Die bunten Werbeschilder aus der Zeit ab 1900 bis 1960 sind heute noch ein echter Hingucker. Vor über 40 Jahren hat Walter Martetschläger sein erstes Schild in seine Sammlung aufgenommen. Seitdem hat ihn das Sammelfieber für die eleganten Zeugen der damaligen Werbetechnik gepackt.
„Das war eher zufällig, denn die Schilder passen ‚guat‘ als Dekoration zu meinen eigentlichen Sammelobjekten – den historischen Waffenrädern“. Bis heute ist seine Sammlung auf über 180 Taferl angewachsen. Zu entdecken gibt es Vieles und wie so oft, kommt es auf die Details an.
Bunt und klar formuliert
Die bunten Werbeschilder haben sich den Charme der Jahrzehnte bewahrt. „Damals legten die Designer Wert auf Klasse und Originalität“, ist Martetschläger überzeugt. Intensive Farben und ausdrucksstarke Motive verleihen vielen Exponaten noch heute die „Lebendigkeit längst vergangener Zeiten“. Werbebotschaften wie „Trink Milch, du bleibst gesund“, „Für Mutti unentbehrlich“ oder „Kenner fahren DKW“ zeugen von hoher Kreativität und humorvollen Werbeslogans. „Heute ist die Werbeplatzierung oft nur mehr ein Produkt unserer Zeit, und wenn ich eine Werbung höre, schalte ich sie meistens weg. Doch damals hatte Werbung noch echt klasse“, so Walter Martetschläger.
Originale aus der Region
Zu sehen gibt es bei Martetschläger nur Originale. Replika oder Kopien erkennt der Fachmann sofort. Wenn ihm ein Exemplar auffällt, sollte es nicht zu sehr beschädigt sein. Ebenso wichtig ist dem Sammler die Herkunft. Hinter jedem Schild verbirgt sich meist eine Geschichte und es gibt auch viele Schilder zu sehen, die einst in und um Vorchdorf verwendet wurden, darunter die Drogerie Binder oder die Kaufhäuser Marik und Hieslmair, aber auch Schilder der ehemaligen Molkerei.
Ein besonderes Exponat sind die einstigen drei Ortseinfahrt-Schilder, gezeichnet 1963 von Josef Schwaha sen. und verarbeitet von Franz Kotek. Zu sehen ist Vorchdorf an der Autobahn und das vor 60 Jahren eröffnete Freibad.
Jetzt besichtigen!
Wer die sehenswerten Ausstellungsstücke in Natura sehen möchte, darf sich gerne bei „Museumsdirektor“ Walter Martetschläger melden. Die Türen stehen wieder offen. Telefon: 07614 8212, bzw. E-Mail (nicht Email):
w.martetschlaeger53@gmx.at
Fotos/Text: vorchdorfmedia