Spurensuche für einzigartiges Wandgemälde in Vorchdorfer Schule
Eröffnet wurde die Vorchdorfer Schule 1940/41 als Prestigeobjekt der Nationalsozialisten. Das über 8 Meter lange Wandgemälde ziert seither prominent den Eingangsbereich. Für das Bild beauftragt wurde Erwin Lang, obwohl er ein „Halbjude“ war. Bei seinem Werk hat er auf verherrlichende NS-Symbolik verzichtet. Auch sonst lässt sich viel aus dem Fresko herauslesen.
Das Fresko von Erwin Lang im Eingangsbereich des alten Schulgebäudes ist meist unbeachtet.Tatsächlich handelt es sich um ein sehr außergewöhnliches Wandgemälde. Seit seiner Entstehung in den 1940er-Jahren sind abertausende Schüler vorbei gelaufen.
Außergewöhnliche Darstellung mit Spielraum für Interpretation
Auch der gebürtige Vorchdorfer Bruno Schernhammer kennt das Bildnis noch von seiner Schulzeit, nun arbeitet er das Kunstwerk historisch auf. Gemeinsam mit Univ.Prof. Dr. Gernot Heiss hat er erste Erkenntnisse zu Papier gebracht.
Der Maler Erwin Lang bekam 1939 trotz seiner jüdischen Abstammung den Auftrag zur Darstellung einer Arbeits- und Lebenswelt einer Bauernfamilie. Das Bild zeigt jedoch keine ideologischen Bezüge zum NS-Regime, was damals gegen den Trend der NS-Propagandakunst zu sehen ist.
„Das ist schon sehr ungewöhnlich“, so Bruno Schernhammer, denn das Schulgebäude galt als NS-Prestigeprojekt. Weitere Recherchen sind geplant, um einen noch offenen Teil der Vorchdorfer Geschichte aufzuarbeiten.