Gschwandtner fuhr knapp 6.000 km nach Marokko und wieder zurück.
Reichweite ist nicht alles, davon ist Kurt Krautgartner in Sachen Elektromobilität überzeugt. Bei richtiger Planung und umsichtiger Fahrweise sind auch längere Strecken mit einem leistbaren Elektrofahrzeug möglich. Um das zu zeigen, fuhr der Gschwandtner im Oktober bis über den Atlas in Marokko und wieder zurück.
„Während sich die Motorräder und Sportwagen laut röhrend in der kargen Bergwelt bemerkbar machen und sich die LKW qualmend die Serpentinen hinauf quälen, nimmt mein Elektroauto kraftvoll und leise die Steigungen. Kein Motorengeheul, kein Schalten, in der Ruhe liegt die Kraft.“ So idyllisch beschreibt der dreifache Familienvater seine Etappen durch die Schweizer und französischen Alpen.
Vorbereitet hat Krautgartner seine Tour mit einfachsten Mitteln. Das Portal „goingelectric.de“ listet übersichtlich knapp 70.000 Ladepunkte in Westeuropa in einer Google-Maps-Karte auf. Private Nutzer füttern täglich die Datenbank mit neuen Informationen und jeder kann auf die kostenlose Übersicht von Ladepunkten zugreifen. Die Route nach Marokko wählte Kurt Krautgartner auf Basis dieser Informationen aus. Obwohl sich die Ladeinfrastruktur noch „in den Kinderschuhen“ befindet, gab es bis Südspanien kaum Schwierigkeiten. Nach der Fährenüberfahrt nach Tanger in Marokko angekommen, schloss sich der mutige Oberösterreicher der Elektro-Rallye „RIVE MAROC“ an.
Anders als in Europa gab es hier keine öffentlichen Ladestationen. Dennoch führte die Rallye in die rund tausend Kilometer südlich gelegene Wüstenstadt Ouarzazate.
Um diese Distanz, die noch dazu über den Hohen Atlas führte, zu schaffen, organisierte das Team der RIVE MAROC eine Reihe von Lademöglichkeiten meist über Kraftstromsteckdosen.
Abenteuer pur und orientalische Gelassenheit
Nach der organisierten Rallye in die Solarstadt Ouarzazate war der Gschwandtner zwar am Ziel seiner Reise angekommen, aber eigentlich erst bei der Halbzeit seiner gesamten Tour. Immerhin musste er wieder zurückfahren. Umsichtige Fahrweise, immer wieder Verbrauch nachrechnen sowie das genaue Beobachten der Einflussfaktoren wie Gegenwind und Gelände waren gefragt, um sicher zu den Unterkünften mit Ladestationen zu kommen. Krautgartner steigerte so die Reichweite seines Fahrzeugs, das im Schnitt bei 200 km liegt um rund 50 %.
Eine „ladesichere“ Rückreise in Europa
Nach der abenteuerlichen Fahrt in Marokko setzte er mittels Fähre nach Genua über, wo er die letzten 800 Kilometer seiner Fahrt dank der ausreichend vorhandenen Schnelllader völlig problemlos zurücklegte. Insgesamt fuhr Krautgartner 5.583 km mit seinem Elektroauto und hat es auf seiner Reise 48 Mal geladen. Viele Ladungen waren kostenlos und würde man den Verbrauch von 12,3 kWh/100 km auf einen Diesel umrechnen, kommt der Gschwandtner Unternehmer auf einen Durchschnittsverbrauch von 1,2 Litern je 100 km. Mit der Aktion zeigte Kurt Krautgartner, dass man es auch mit einem Elektrowagen der geringeren Reichweite weit schaffen kann.
Vortrag in Vorchdorf am 23. November
Bei seinem Vortrag am berichet Kurt Krautgartner über sein Abendteuer in Vorchdorf: Die Energiegruppe Vorchdorf freut sich auf Ihr Kommen am 23. November um 20 Uhr im Pfarrsaal Vorchdorf.
Text vorchdorfmedia e.U. / Fotos: Kurt Krautgartner