Kassensturz bei Gemeinderatssitzung: Vorchdorf verfügt über knapp 8 Mio Euro Reserven, davon 1,6 Mio. sofort liquide Mittel
Bei der Gemeinderatssitzung am 28. September 2021 beschlossen die Mitglieder einstimmig den Nachtrags-Voranschlag. Was sich in der Fachsprache kompliziert anhört, ist in Wirklichkeit nichts anderes als eine Zwischenbilanz oder Kassensturz. Bereits einige Wochen zuvor tagte der Finanzausschuss und analysierte, wie jedes Jahr üblich, die Ist-Situation der laufenden Einnahmen und Ausgaben. Damals stellte man fest, dass der Haushalt mit einem Umfang von 18,4 Mio. Euro ausgeglichen ist.
Vorchdorf hat dank florierender Wirtschaft und damit verbundenen Kommunalsteuereinnahmen eine gute Grundlage. Im laufenden Geschäftsjahr führte dies dazu, dass die Einnahmen sogar höher waren, als prognostiziert. Tatsächlich verfügt die Gemeinde über einen Zuwachs von 1,6 Millionen Euro liquide, also sofort verfügbare Mittel. Gleichzeitig wurden Rücklagen für strategische Projekte (wie z.B. Bildungscampus oder Hochwasserschutz) in der Höhe von € 6 Millionen Euro gebildet werden. Verbindlichkeiten wurden hingegen abgebaut. Vbgm. Johann Mitterlehner betonte, dass dieser Nachtrags-Voranschlag zum Stichtag der Finanzausschuss-Sitzung zu bewerten ist. In der Zwischenzeit habe sich die Haushaltslage noch einmal zusätzlich verbessert.
Beschluss einstimmig, absolut keine Schuldengemeinde
„Vorchdorf ist weit von einer Abgangsgemeinde entfernt“ stellten die Mitglieder des Gemeinderates fest und beschlossen einstimmig den vom Finanzausschuss vorgelegten Entwurf.
Im Rahmen des Tagesordnungspunktes wurden die irreführenden Wahlinformationen zum Budget 2021 und der Finanzkraft von Vorchdorf diskutiert. „Die Skizzierung von Schreckensgespenstern wie Abgangsgemeinde oder Schuldengemeinde sind nicht sachdienlich und tun der öffentlichen Diskussion nichts Gutes“ bekräftigte etwa GR Johann Haslinger (SPÖ).
Darüber hinaus wurden falsche Zahlen verglichen, wodurch Gerüchte über die Finanzkraft von Vorchdorf gestreut wurden. GR Mag. Norbert Ellinger (Grüne) regte für die nächste Legislaturperiode an, eine Bilanz-Schulung anzubieten.